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Compliance in Kliniken

Compliance in Kliniken: Schutzschild gegen Risiken und Reputationsverlust

In der heutigen Krankenhauslandschaft ist eines klar: Wer sich nicht systematisch mit Compliance auseinandersetzt, riskiert mehr als nur einen Imageschaden. Zwischen Hackerangriffen, Abrechnungsfehlern und komplexen rechtlichen Anforderungen braucht es mehr als gute Absichten – es braucht ein tragfähiges, überprüftes Compliance Management System (CMS). 

Wenn Klinikleitung zur Zielscheibe wird

Cyberattacken, Datenpannen, Betrug – die Liste der Vorfälle, in denen Einrichtungen des Gesundheitswesens in Bedrängnis geraten, ist lang. Allein durch Abrechnungsmanipulationen ist laut GKV-Spitzenverband in den letzten zwei Jahrzehnten ein Schaden von über einer Milliarde Euro entstanden. Solche Fälle sind längst keine Einzelfälle mehr – und mit jeder neuen Enthüllung steigt der Druck auf die Verantwortlichen. 

Denn die Verantwortung liegt klar bei der Führung: Wer Compliance vernachlässigt, läuft Gefahr, persönlich haftbar gemacht zu werden. Das zeigt auch die aktuelle Rechtsprechung – wie ein Urteil des OLG Nürnberg, in dem ein Klinik-Geschäftsführer wegen mangelnder Kontrollmechanismen zur Kasse gebeten wurde. 

Compliance ist kein Nice-to-have

Was in der Privatwirtschaft längst Standard ist, setzt sich auch im Gesundheitswesen immer stärker durch: Compliance wird zur Notwendigkeit – und zur Absicherung. Doch ein CMS erfüllt seine Aufgabe nur dann, wenn es mehr ist als ein Papierkonzept. Es muss zur gelebten Struktur werden, durchdacht, überprüft, aktuell. 

Ein funktionierendes CMS sorgt für:

  • Früherkennung und Prävention von Fehlverhalten 
  • Klare Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege 
  • Minimierung persönlicher Haftungsrisiken 
  • Sicherheit bei internen und externen Prüfungen 
  • Schutz vor Reputationsverlust 

Gefahr von innen und außen: Warum jetzt gehandelt werden muss

Neben internen Verstößen wie Abrechnungsbetrug wächst vor allem die Bedrohung durch externe Angriffe. Besonders Kliniken als kritische Infrastruktur (KRITIS) sind im Visier von Cyberkriminellen. Ein erfolgreicher Hackerangriff kann nicht nur Systeme lahmlegen – er bringt Patienten in Gefahr und reißt Sicherheitslücken auf, die Vertrauen nachhaltig beschädigen. 

Hinzu kommen rechtliche Vorgaben wie das Hinweisgeberschutzgesetz, das konkrete Anforderungen an Meldekanäle und Reaktionen auf Hinweise stellt. Compliance muss also nicht nur gewollt, sondern auch technisch und organisatorisch umgesetzt sein. 

Prüfen statt hoffen: CMS im Audit auf den Prüfstand stellen

Viele Einrichtungen haben mittlerweile ein CMS eingeführt – doch wie wirksam es tatsächlich ist, zeigt sich oft erst im Ernstfall. Umso wichtiger ist eine regelmäßige, professionelle Überprüfung. Ein Compliance-Audit deckt auf, wo Lücken bestehen, und schafft eine fundierte Entscheidungsbasis für Optimierungen. 

Orientierung bieten dabei anerkannte Standards: 

  • ISO 37301:2021: Internationale Norm für Compliance-Management-Systeme 
  • IDW PS 980: Deutscher Prüfungsstandard für die Beurteilung von CMS 

Beide Systeme beleuchten zentrale Aspekte wie Risikomanagement, Kommunikation, Organisationsstruktur und Compliance-Kultur. 

Bestandsaufnahme mit Mehrwert

Ein Audit ist mehr als ein Prüfbericht. Es liefert: 

  • Klare Handlungsempfehlungen für Schwachstellen 
  • Best Practices aus vergleichbaren Organisationen 
  • Einen belastbaren Status quo, auf dem Veränderungen aufbauen können 

Auch Fragen wie: Wer ist verantwortlich? Welche Eskalationswege gibt es? Wie wird kommuniziert? werden im Rahmen eines Audits strukturiert beantwortet. Entscheidend ist, dass Compliance nicht nur verwaltet, sondern aktiv gestaltet wird. 

Fazit: Ohne wirksames CMS wird es riskant

Kliniken bewegen sich in einem hochregulierten, öffentlich sensiblen Umfeld. Wer hier bestehen will, braucht mehr als medizinische Kompetenz – er braucht ein belastbares Compliance-Fundament. Die Einführung und regelmäßige Prüfung eines CMS ist kein Selbstzweck, sondern eine Investition in Sicherheit, Vertrauen und Zukunftsfähigkeit. 

Denn eines ist sicher: Im Ernstfall schützt kein Dokument, sondern nur gelebte Compliance.